Effiziente Digitalisierung mit Low-Code

03.03.2021

Effizienzsteigerung; Time-to-market; Fachkräftemangel; Kostenersparnis; all dies sind große Herausforderungen der Digitalisierung, die viele Unternehmen beschäftigt. Als Antwort auf diese Herausforderungen tun sich immer mehr so genannte Low-Code-Plattformen auf.  

Was ist eine Low-Code-Plattform

Konfigurieren statt programmieren, so lautet die Grundidee von Low-Code-Plattformen. Das heißt, immer wiederkehrende Software Komponenten werden vorgefertigt und im Baukasten Prinzip zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht die freie und intuitive Gestaltung von Software auch ohne tiefgreifende Programmierexpertise.

Hintergründe

Bereits in den 90er Jahren gab es die ersten Ansätze Softwareentwicklung effizienter zu gestalten. Rapid Application Development war eine der ersten Versuche eine Software darzustellen, welche erst nachträglich Ihren Geschäftssinn erhielt. Nach und nach kamen immer neue Plattformen hinzu, welche den modularen Einsatz von Softwarekomponenten nutzten.

Die Vorteile

Neben den offensichtlichen Vorteilen, wie Kosten- und Effizienzoptimierung, sind LowCode-Plattformen wichtige Träger der Digitalisierung.

Sie ermöglichen eine einfache, schnelle und flexible Art der Anwendungsentwicklung.

Einfach, da die visuell aufbereiteten Softwarekomponenten, meist per Drag and Drop Prinzip, zur Modellierung von Business Logik, Datenbankmodellen und schließlich auch der Anwendungsoberfläche genutzt werden können.

Schnell, da die soeben beschriebene Modellierung es ermöglicht eine Anwendung innerhalb von wenigen Wochen, oder sogar weniger Stunden fertig zu stellen. 

Und flexibel, da die Anwendung, durch das Baukastenprinzip, auch im laufenden Betrieb stetig angepasst und optimiert werden kann.

(dzone.com/articles/how-low-code-is-transforming-software-development)

 

Generationenwechsel und Fachkräftemangel

Besonders spannend ist die Thematik im Zusammenhang mit dem laufenden Generationenwechsel und Fachkräftemangel der IT.  

Die Menschen wachsen immer mehr mit digitalen Medien und entsprechenden Medienträgern auf. Der tägliche Umgang mit PC, Tablet und Smartphone ist zur Normalität geworden. In Korrelation ist auch das Verständnis für Softwareanwendungen stetig gewachsen. Mit Hilfe einer Low-Code Plattform können Mitarbeiter der Fachabteilungen zukünftig ihre Software, mit der Sie täglich arbeiten, selbst entwickeln, weiterentwickeln und Ihren Wünschen anpassen.  

Nebst dem steigenden Fachkräftemangel der IT-Branche wird diese Entwicklung auch durch die stetig wachsende Nachfrage agiler Arbeitsweisen befeuert. Wer heute schnell auf Marktentwicklungen reagieren will, muss agil handeln. Und dies geht besonders gut mit Mitarbeitern, die Ihre Software, ohne lange Umwege, selbst gestalten können. So zumindest die Theorie. 

Kritik

Nun ist diese Vorstellung noch weit entfernt von der Wirklichkeit. Und selbstverständlich, darf es hierbei auch nicht an Kritik fehlen. 

Die Entstehung einer Schatten IT mit all Ihren Risiken wird immer wieder genannt. Schatten IT beschreibt Anwendungen und Prozesse, welche in Fachbereichen entstehen und nicht in die offizielle IT-Infrastruktur eines Unternehmens eingebunden sind.  

Die größten Risiken bestehen hierbei, infolge der mangelnden Professionalität, besonders in der Datensicherheit (Datenschutz), Compliance Verletzungen, wirtschaftlicher Ineffizienz und dem mangelnden Support. Darüber hinaus kann es Sourcing Entscheidungen behindern oder gar untergraben.   

Professionell gefertigte Low-Code Plattformen finden sich jedoch heute schon in vielen Anwendungsgebieten wieder und zeigen somit, dass es nicht zu einer solchen Schatten IT kommen muss.  

Anwendungsgebiete

Diverse Softwareentwicklungs-Frameworks bewegen sich immer weiter in die Richtung, dass vieles konfigurativ und mit wenig „Coding“ erfolgt. Darüber hinaus setzen CMS, DXP und PIM Anbieter immer mehr auf Digitalisierungslösungen, welche rein konfigurativ und mit möglichst wenig Entwicklungsaufwand realisiert werden können.  

Auch ein Standard PIM-System mit Pimcore ist heute bereits in wenigen Tagen und fast ohne Entwicklungsaufwand produktiv einsetzbar und sogar für die „Headless“ Ausleitung zu Dritt-Systemen vorbereitet. Im CMS Bereich (z.B. mit TYPO3) gibt es immer Möglichkeiten des „Web-Baukasten Prinzips“ wie man es von Shopify oder Wordpress gewohnt ist.  

Darüber hinaus gibt es zahlreiche bereits etablierter Saas und Cloud Komplett-Lösungen am Markt, wie z.B. CaspioOutsystemsZoho, oder Mendix. Alle Lösungen bieten die Möglichkeit in sehr kurzer Zeit kleine bis mittelgroße Applikationen zu entwerfen, um beispielsweise Dashboards, Formulare, Umfragen oder CRUD Views zur Verfügung zu stellen.  

Natürlich müssen an dieser Stelle auch die üblichen Big Player wie Oracle, Microsoft und SAP erwähnt werden, die allesamt mehr oder weniger umfangreiche Low-Code Lösungen im Portfolio haben.  

Im Detail gilt es immer abzuwägen, welche Lösung für die eigenen Anforderungen die am besten geeignete ist. Auf der einen Seite ist nicht überall wo Low-Code drüber steht auch Low-Code drin. Auf der anderen Seite wächst in einem Projekt erfahrungsgemäß häufig der Wunsch nach Individualisierung. Daher sollte man sich nicht die Möglichkeit verbauen, auch den Eingriff durch einen Entwickler zu ermöglichen. 

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Die Zukunft von Low-Code

Marktanalysten wie Gartner oder Forrester beschäftigen sich seit einiger Zeit mit der Thematik und führen regelmäßig Studien und Analysen der einzelnen Anbieter durch.  

Sie verzeichnen ein stetiges Wachstum, bedingt durch viele Anforderungen, welche aus den Digitalisierungsansprüchen der Wirtschaft entstehen.  

Gartner geht sogar so weit zu sagen, dass Low-Code Plattformen zu einer Sozialen und Technologischen Bewegung werden, besonders vorangetrieben durch Hobby-Entwickler und ‚Digital Natives‘ außerhalb der IT.  

Hier finden Sie mehr zum Thema Low-Code von Gartner und Forrester

Low-Code Anbieter im Überblick

Fazit

In erster Linie ist Low-Code unserer Ansicht nach, eine Philosophie! Der Trend muss in die Richtung gehen, dass Digitalisierungslösungen zügig und unabhängig von knappen Ressourcen umgesetzt, gepflegt und erweitert werden können.  

Außerdem sind professionell entwickelte Low-Code Plattformen, welche sinnvoll und konsequent in die IT-Landschaft eines Unternehmens integriert werden, eine große Hilfe auf dem Weg der Digitalisierung.  

Sie interessieren sich für die Themen Digitalisierung und Low-Code? Sie haben anstehende oder laufende Projekte in diesem Bereich. Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern.  

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Autor Dennis Schulz